Asendal Innenstadt

Svala ist Feuer und Flamme, wenn es darum ging, ihre alte Heimat wieder aufzubauen. Sie wollte den Schmerz der vergangenen Wochen vergessen, so wie alle anderen Überlebenden Bewohner des Nordens ebenfalls, auch wenn es wahrscheinlich noch lange dauern würde, bis die Wunden des Nordens verheilt sein würden. Nach einem harten Tag voller Arbeit trifft sich Svala mit Tyr auf dem Marktplatz der Stadt. "Und, bist du bereit in die Fußstapfen deines Vaters zu treten? Morgen ist es soweit, da wirst du zum neuen Kriegskönig gekrönt. Viele Menschen hier haben wirklich Hoffnung in dich, dass du uns eine ganz neue Zukunft bringen kannst", sagt sie freundlich lächelnd zu ihrem Kindheitsfreund.

Tyr jedoch verbleibt nachdenklich. In Gedanken verloren bekommt er kein Wort mit, und schweigt. Nach einigen Momenten bekommt er tatsächlich mit das Svala neben ihm steht und ihn bereits angesprochen hat. Langsam öffnet er den Mund um etwas zu sagen, aber schließt diesen wieder. Eine Weile vergeht in der Tyr sichtlich sorgfältig seine Worte wählt, um daraufhin zu sagen "Ich...Ich weiß nicht ob ich das schaffe. Ob mich alle respektieren werden wie sie Vater respektierten. Ob ich wahrlich ein großer Anführer für unser Volk bin. Ob ich den Stolz der tief in unseren Wurzeln liegt auch besitze, und ihm gerecht werde. Ich bin mir unsicher." Tyrs Hände zittern, und er schaut mit eisigem Blick umher. "Alle...arbeiten so viel. Und ich sitze hier herum und mache mir solche Gedanken...."

Nachdem Tyr zuende gejammert hat, boxt Svala ihm gegen die Schulter. "Warum so nachdenklich? Du kannst nicht sofort so negativ davon denken, wenn du es nicht wenigstens versucht hast. Es gibt bereits viele, die hinter dir stehen, obwohl du eigentlich noch viel zu jung bist, um der neue Kriegskönig zu werden. Und außerdem bin ich ja noch da, ich werd dir schon gehörig in den Arsch treten, damit du dein neues Amt auch bloß nicht vernachlässigst!" Svala war ziemlich zuversichtlich, dass Tyr einen guter neuer Kriegskönig für den Norden sein würde, auch wenn er wahrscheinlich viel über dieses Amt lernen musste.

Tyr grinst Svala an "So wie es die Frau ein jeden Kriegskönigs getan hat." Tyr bereitet sich darauf vor von einem unglaublich starken Schlag getroffen zu werden, und Svala zurück zu boxen, und ruft nur "Das war nur ein Scherz, bitte nicht schlagen!" Bevor Svala auch nur Anzeichen irgendwelcher Aggression ihm gegenüber zeigt. "Aber ja....Ich denke, du hast Recht. Ich krieg das schon irgendwie hin."

Svala hatte gar nicht vor, Tyr dafür eine reinzuhauen, doch sie fand es lustig, wie Tyr immer Angst davor hatte, von ihr verprügelt zu werden, wenn er so etwas sagte. "Das zahl ich dir irgendwann noch heim, warts ab. Aber dann, wenn du nicht damit rechnest!", sagt sie belustigt und widmet sich wieder dem eigentlichen Thema. "Warte erstmal ab, wie dich die Leute als neuen Kriegskönig aufnehmen. Ich bin mir sicher, du wirst dich nicht ganz so doof anstellen."

"Das hoffe ich." Sagt Tyr, und zieht sich für die Zeremonie am nächsten Tag zurück.

[CF]: Langhaus des Kriegskönigs
Tyr atmet tief durch. "Lass dich überraschen mit der Rede." Sagt er nur als die beiden in die Richtung des Platzes gehen. Tyr schreitet in die Richtung des Podests das aufgebaut ist, mit stolz geschwollener Brust und seinem Blick voll Ehre auf sein Ziel gerichtet. Sämtliche Leute jubeln, trinken Met und besingen Schunkelnd bereits Tyr den Kriegskönig. Als er die Treppe hinauf schreitet, sich zu seinem Volk umdreht und alle diese Menschen sieht, fühlt er sich bewegt. Ein alter bekannter der Familie und die rechte Hand des alten Kriegskönigs tritt an Tyr heran, mit der Krone in der Hand, welche ebenfalls aus schwarzem Stahl, in der Form von mehreren aneinanderliegenden Schwertern eine kreisrunde Krone bildet. Tyr hebt seine Hand leicht und grinst selbstbewusst in die Massen und den Mann an. "Ich weiß, es mag nicht der Tradition entsprechen. Aber die Ehre mir die Krone aufzusetzen, möchte ich einer ganz besonderen Person widmen. Eine Person ohne die ich heute nicht hier stehen würde. Eine Person die mit mir durch dick und dünn gegangen ist, um am heutigen Tag mir die Krone aufsetzen zu können. Eine Person, die ich glücklich hier auf die Bühne rufen möchte." Sagt er und dreht seinen Kopf in Richtung Svala. "Svala. Komm hier rauf, Ich möchte das du mir diese Krone aufsetzt...." Sagt er mit einem strahlenden grinsen. Seine Augen und seine Ausstrahlung wandelt sich erneut. Tyr ist im reinen mit sich, der Welt und allem nur in diesem Moment. Anstatt zweigespalten zu sein, ist der Übergang seiner Persönlichkeit fließend in seiner Augenfarbe, Ausstrahlung und Aura, und bildet eine teils kalte und blaue und teils heiße und orange Aura. Ein erstauntes Raunen geht durch die Ränke bei dem Anblick, und trotz des Traditionsbruchs applaudieren alle als Svala die Tribüne betritt, und der Mann überreicht mit einer Verbeugung Svala die Krone und klatscht lächelnd während er von der Tribüne steigt. "Also...Willst du mir diese Krone aufsetzen?"

Als Svala hört, dass sie Tyr die Krone aufsetzen soll, ist sie erst ein wenig schockiert. Alle schauen sie an, als Tyr sie zu sich auf die hölzerne Bühne ruft, und Svala wird sogar ein wenig rot, als sie sich auf den Weg zur Bühne macht. Sie bemerkt einige stechende Blicke auf sich, die Blicke von einigen Mädchen, die sicherlich eifersüchtig auf sie waren, dass sie die besondere Ehre hatte, den neuen Kriegskönig zu krönen, doch da stand sie drüber. Auf ihrem Weg wischt sie sich ein paar mal über ihre Rüstung, und schaut mehrmals, ob immer noch alles saß, schließlich wollte sie sich vor dem neuen Kriegskönig nicht blamieren, obwohl Tyr für sie immer ihr alter Kindheitsfreund bleiben würde, ob König oder nicht. Auf der Bühne angekommen wird ihr die Krone überreicht, und alle Bürger klatschen und jubeln ihr zu. Auf Tyrs Frage hin nickt Svala nur freudig, und setzt Tyr seine Krone auf, und kniet sich anschließend traditionsgemäß vor ihn, so wie sie es schon bei anderen Krönungen gesehen hatte. Sie war ziemlich aufgeregt vor der ganzen Masse, doch die Menschen schienen sie trotz dem eigentlichen Traditionsbruch zu bejubeln, und sie bejubeln und feiern gleichzeitig ihren neuen Kriegskönig.

Tyr ist erstaunt als alle sich verneigen vor ihm nachdem er seine Krone verreicht bekommen hat. Tyr fordert alle auf wieder aufzustehen. "Ich glaube, es ist Zeit für meine Rede. Um ganz ehrlich mit euch allen zu sein, habe ich sowas nicht vorbereitet. Ich bin kein großer Redner, und nichtmal meine Taten sprechen für mich. Doch ich weiß zwei Dinge ganz genau. Erstens: Meine liebe zu meinem Volk ist unendlich. Und selbst mag es nicht Könglich sein, Ich pfeif einfach drauf." Tyr geht auf die Knie und blickt zu Boden. "Ich verneige mich, vor euch allen. Die ihr so viel in den letzten Monaten durchmachen musstet. Ich als euer König bin erfüllt von Stolz und Ehrfurcht euch allen gegenüber. Den tapferen Männern und Frauen, nein." Tyr steht auf und blickt über das Volk "Meinen Brüdern und Schwestern!" Ruft er laut und ertönt einen Kampfschrei welcher von sämtlichen anwesenden gefesselt und unter klatschen und jubeln erwidert wird. Daraufhin dreht sich Tyr ruckartig zu seinem Thron um, auf dem etwas liegt was Svala nicht ganz ausmachen kann was es sein soll. Auf dem Absatz dreht Tyr wieder um und läuft mit einem lächeln auf den Lippen auf Svala zu. Er hält was er von dem Thron geholt hat hinter seinem Rücken und steht vor Svala. "Ich bitte um Ruhe." Sagt er und atmet einmal tief ein und aus. Nun kniet er sich erneut hin, doch es ist nicht devot wie zuvor. Er blickt hinauf zu Svala welche ihn verwirrt anblickt. "Wir mögen zwar beide noch Jung sein. Aber ich kann nicht anders als Farbe zu bekennen. Es gibt keine Frau auf der Welt die ich lieber zur Königin hätte, als dich, wenn der Zeitpunkt gekommen ist." Sagt Tyr so selbstbewusst wie er noch nie war und blickt Svala von unten herab an, und reicht ihr die Krone der Königin. Die Menge tobt, jubelt und klatscht, sämtliche Mädchen fallen in Ohnmacht. Doch kurz darauf wird alles still als es darauf ankommt, wie sie wohl antworten würde.

Für einen Moment lang verschlägt es Svala die Sprache. Tausende Gedanken fliegen in ihrem Kopf herum, und einen Moment lang ist sie nicht fähig, ihre Gedanken vernünftig zu sammeln, als Tyr ihr die Krone der Königin überreicht. Er meinte es wirklich ernst, sie zu seiner Königin zu nehmen, und Svala war mehr als berührt davon. Inzwischen musste sie sicherlich rot wie eine Tomate sein, doch die Farbe würde wenigstens zu ihren roten Haaren passen. Als die Menge still wird und auf eine Antwort von Svala wartet, bringt sie es endlich über sich, zu sprechen. "Wenn du mich wirklich zu deiner Königin nehmen willst, dann nehme ich es mehr als gerne an. Mit dir zusammen will ich unser Volk und unsere Heimatstadt wieder aufbauen, und dem Norden eine bessere Zukunft bringen", antwortet sie schließlich, nachdem sie die richtigen Worte gefunden hat, und setzt sich die Krone auf. Ein paar Tränen sammeln sich in ihren Augen, pure Freudentränen, und sie wischt sich schnell über das Gesicht, um ihre Fassung zu bewahren. Nach all den schlimmen Dingen, die in den letzten Wochen und Monaten passiert waren, hätte sie nie gedacht, in ihrem Leben noch einmal einen solch schönen Moment zu erleben. Doch jetzt konnte sie das Vergangene hinter sich lassen, und in eine blühende Zukunft blicken, für Tyr, für sich, und für das Volk des Nordens.

Tyr erhebt sich voller Stolz und freude, er legt die seine rechte Hand auf Svalas Hinterkopf, und besiegelt alles mit einem Kuss. Die Menge tobt, trinkt Met und feiert ausgelassen. Das war exakt das was ihr Volk nun brauchte. Einen Moment des Friedens. Ein Moment der Freude und der Gelassenheit. Der neue Kriegskönig ergreift Svalas Hand, blickt über die Massen und mit einem lauten "Für die Söhne und Töchter des Winters!" reißt er Svalas Hand mit seiner zusammen in die Luft, und begibt sich zusammen mit ihr zu dem Thron des Königs und der Königin in der Mitte der Tribüne, um dort Platz zu nehmen und die Festlichkeiten zu beobachten. Nach einer Weile in der Tyr schweigt dreht er seinen Kopf zu Svala. "Hey. Weißt du warum ich heute morgen plötzlich all den Mut bekommen habe? Und warum ich plötzlich so stolz und ausgelassen wie nie hier auflaufen konnte?"

Für Svala war es gänzlich ungewohnt, auf einem Thron zu sitzen. Sie gehörte weder zu einer Adelsfamilie, noch war sie überhaupt jemals etwas besonderes gewesen. Sie war bloß immer ein ganz normaler Mensch mit einem ausgeprägten Abenteuerdrang gewesen, doch das sie eines Tages eine Königin sein würde, hätte sie sich nicht einmal in ihren schönsten Träumen erdenken können. Nachdem sie eine Weile auf dem Thron sitzt und sich ein wenig daran gewöhnt hat, blickt sie zu Tyr, als er sie etwas fragt. Sie war immer noch ein wenig durcheinander von dem Kuss und von der Zustimmung des ganzen Volkes in Asendal. Das aus Kindheitsfreunden einmal etwas so besonderes wird, das war für sie ziemlich klischeehaft, aber auch irgendwie passend. "Wieso denn?", fragt sie ihn.

Tyr blickt weiterhin selbstbewusst zu Svala. "Wegen dir." Sagt er mit einem grinsen und überblickt das Volk vor der Tribüne. "Ganz und allein nur wegen dir. Ich habe die Idee hierfür bekommen, und das hat mir Mut gegeben. Ich war noch nie mit mir selbst so sehr im Einklang wie ich es jetzt in diesem Moment bin. Erinnerst du dich vor ein paar Wochen als ich nichtmal im selben Zelt mit dir schlafen konnte? Ich habe eine ganz schöne Veränderung durchgemacht, und habe endlich meine Emotionen und meine beiden Seiten unter Kontrolle. Ich habe es endlich geschafft eins zu werden, und das alles nur durch dich." Sagt er fröhlich und wartet einen Moment. "Und dafür danke ich dir. Ich liebe dich." Sagt er nur noch blickt schwelgend in den klaren blauen Himmel über der Stadt. "Sogar das Wetter passt sich heute unserer Stimmung an. Das ist selten hier oben. Wir haben einiges verloren, aber unser Weg der besserung wird unsere Nation nur noch stärker machen."

Svala lächelt Tyr glücklich an, als er ihr erzählt, dass er nur durch sie so geworden ist, wie er in diesem Moment ist. "Das freut mich zu hören, Tyr. Ich glaube, alle meine Gefühle sagen mir inzwischen auch, dass ich dich liebe, ich hab's vorher wohl nur nie richtig bemerkt..." Sie blickt noch einen Moment lang mit ihm zusammen in den Himmel, bevor sie wie von der Tarantel gestochen aufspringt und Tyr von seinem Thron zieht. "Na los, auch wenn wir jetzt König und Königin sind, heißt das noch lange nicht, dass wir nur auf unser Volk herab blicken müssen. Komm schon, mischen wir uns unters Volk! Lass uns tanzen, und danach will ich unbedingt was essen, ich hab einen riesen Kohldampf!" Svala zieht Tyr hinter sich her, damit sie sich dem Fest anschließen konnten, und zusammen mit den Bürgern des Nordens ausgelassen feiern und tanzen konnten.

"Gute Idee, meine Königin." Sagt Tyr grinsend und zusammen mischen sich die beiden als das unkonventionelle Königspaar unter die Leute, singen tanzen und zechen bis die Nacht hereinbricht, und noch länger.